DREYPINGU - T-Shirt schwarz
Passform: normal
Model:Peter ist 1,90m groß und trägt Größe L
100% Baumwolle
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- vor dem Waschen wenden
- Wäschetrockner vermeiden
Lärbro Tängelgårda IV – Trankopfer
Das Motiv basiert auf einer figürlichen Darstellung auf dem gotländischen Bildstein von Lärbro Tängelgårda IV. Auf der Ostseeinsel Gotland wurden ab dem 5. Jahrhundert bis in die späte Wikingerzeit hinein mit aufwändigen bildlichen Darstellungen verzierte flache Kalksteinplatten errichtet, die sogenannten Bildsteine. In der frühen Phase in den Jahrhunderten vor der Wikingerzeit handelte es sich dabei zumeist um kleine, etwa einen Meter hohe Steine mit ornamentalen Verzierungen wie Flechtborten oder Wirbelrädern und teilweise auch einfachen Figuren wie Reitern oder Tiergestalten. In der Wikingerzeit wurden diese Steine zum Teil weit über drei Meter hoch. Die bildlichen Darstellungen sind oft wie bei einem Comic-Strip in horizontale Felder eingeteilt und zeigen einzelne Figuren, Schiffe oder ganze Szenen, die teilweise auf bekannte altnordische Mythen verweisen. So ist auf einem Bildstein vermutlich der Kriegsgott Odin dargestellt, der auf seinem achtbeinigen Hengst Sleipnir zu seiner Halle Walhall reitet und von einer Walküre mit einem Trinkhorn empfangen wird.
Die Darstellung auf dem Bildstein von Lärbro Tängelgårda IV zeigt im oberen Feld mehrere Männer mit Trinkhörnern, die einander zuzuprosten scheinen; eine Szene, die sicherlich als Darstellung eines Trinkgelages zu deuten ist. Im Feld unten rechts sind zwei Männer mit einem unförmigen Gegenstand zwischen sich zu sehen, die lange, leicht gebogene Gegenstände erheben. Möglicherweise soll diese Szene – wie von mehreren Forschern vorgeschlagen – die Zubereitung eines Schweines darstellen. Der Bildstein scheint ein rituelles Gelage – möglicherweise eine Opfermahlzeit mit Trankopfer – abzubilden. Solche kollektiven rituellen Mahlzeiten waren in der Wikingerzeit wichtige Feste, die zum einen zur Ehre der Götter abgehalten wurden, zum anderen aber auch bedeutsam für den gesellschaftlichen Zusammenhalt waren. Das gemeinsame rituelle Trinken von Bier oder Met verstärkte die sozialen Bindungen der Menschen untereinander. Abmachungen und Schwüre zu Allianzen und Gefolgschaften, aber auch zu Heiraten, wurden durch das gemeinsame Trinken besiegelt, und der lokale Anführer konnte durch die Ausrichtung besonders aufwändiger Mahlzeiten Macht und Reichtum demonstrieren. Möglicherweise bildet die Darstellung sogar eine konkrete Szene der wikingerzeitlichen Jenseitsvorstellung ab: Den altnordischen Überlieferungen zufolge verbringen die ehrenvoll im Kampf gefallenen Krieger – die Einherjar – jeden Abend in Walhall mit Trinkgelagen und ernähren sich von dem Fleisch eines Ebers. Es wäre daher möglich, dass in dem unteren Feld die Zubereitung des Ebers abgebildet ist, während das obere Feld einige Einherjar beim Trinkgelage zeigt.